Ein paar Meisen singen ihr Lied. Bäume rauschen leise. Sonnenstrahlen blinzeln hier und da hindurch. Nach und nach versammeln sich die Trauergäste zur Trauerzeremonie. Leise nickt man einander zu. Freundinnen und Freunde der Verstorbenen. Ein Foto aus vergangenen Zeiten, Blumen, fein ausgewählte Musik und meine Trauerrede erinnern die Weggefährtinnen und –gefährten an diese humorvolle und eigenwillige Frau, die für viele Menschen in ihrem freien Denken und Tun, aber auch in ihrem klugen vorausschauenden Betrachten der Dinge ein großes Vorbild, einfach beflügelnd und inspirierend war. Unvergesslich.
Ein stiller Spaziergang durch den RuheForst bis zu der Grabstelle. Dort verlese ich ein Haiku, das einst von einer engen Freundin geschrieben wurde. Die Urne verschwindet in der Erde. Ein paar Blüten als letzter Gruß. Aus der Ferne schimpft der Eichelhäher. Hier und da löst sich leise ein Blatt von einem Baum und segelt leise zu Boden. Das Licht der Sonne fällt auf Moos. Schmerz, Ruhe und Einsamkeit umarmen einander.