Der Frühling in den Lebenserinnerungen – immer ein beschwingtes Thema.
In den zahlreichen Biografien, biografischen Skizzen und Lebenserinnerungen, die ich im Laufe der Jahre für unterschiedlichste Menschen geschrieben habe, spielt der Frühling, so er denn in der Rückschau überhaupt vorkommt, immer eine freundliche, fast könnte ich sagen beschwingte Rolle:
Der alte Herr erzählt aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Eine Geburtstagsfeier am mit Blumen geschmückten Tisch im Garten. Die Tante hat eine besondere Idee: Sie animiert ein paar Erwachsene, aber vor allem ihre Neffen und Nichten, zur Feier des Tages ein kleines Theaterstück über den erwachenden Frühling aufzuführen. Der eine Onkel spielt den Winter, der andere den Frühling. Die Kinder sind Blumenkinder. Als der Frühling den Winter vertrieben hat, erwachen die Blumenkinder und tanzen und singen auf der Wiese zu Gitarrenklängen. Kann man den Frühling schöner willkommen heißen?
Die Seniorin erinnert sich an ihren gerne und gut singenden Vater. Zum Frühlingsbeginn zog er immer seine feine Hose und das weiße Hemd an und ging, als es langsam dunkel wurde, mit anderen Männern zusammen a capella singend, durch die Gassen. Es erklangen Lieder vom Frühling, vom Wein und der Heimat. Der Gesang wanderte von einem Haus zum anderen. Die Dorfstraße entlang…. Was für eine zauberhafte Erinnerung an einen längst vergangenen Frühlingsbeginn.
Es macht Freude, beim Erzählen oder Schreiben (lassen) der eigenen Biografie auch entlang der Jahreszeiten nach Erinnerungen zu suchen!