Von brennenden Adventskränzen, Krippenlandschaften und großen Tannenbäumen.
Zu jedem Leben, zu jeder Biografie gehören Feste. Sie unterbrechen den Alltag und verleihen einem einzelnen Tag oder einer bestimmten Zeit den Glanz – mitunter auch Schmerz oder Einsamkeit. Zu vielen Lebenserinnerungen, die ich für einzelne Frauen und Männer, für Paare oder eine kleine Geschwisterschar geschrieben habe, gehören die Adventszeit und die Weihnachtstage.
Es ist sehr unterschiedlich, was der oder dem Einzelnen in Erinnerung bleibt. Gerade im Geschwisterkreis wird das oft deutlich: Der eine erinnert sich an den die Weihnachtslieder sehr laut singenden Großvater, die andere fand das türkis glitzernde Weihnachtskleid der Mutter besonders schön oder fühlt bis heute die Enttäuschung, nur ein Kleid, kein Spielzeug auf dem Gabentisch vorgefunden zu haben. Aber es gibt auch Überschneidungen: An den im Kinderzimmer hängenden Adventskranz, der eines Abends in Flammen aufgeht erinnern sich alle. Auch an die vom hauseigenen Gärtner in jedem Jahr neu gestaltete großflächige Krippenlandschaft in der Eingangshalle oder den imposanten Tannenbaum, neben dem im Sessel sitzend der Vater seine sich selbst geschenkten Bücher las – ohne sich an dem freudigen Radau seiner Kinder und der romantischen Stimmung der Gattin zu stören.